Sommerlehrgang in Przylep 5.0

2018 zu Gast bei unseren polnischen Freunden im AEROKLUB ZIEMI LUBUSKIEJ, Przylep (EPZP)
Nach monatelangen Vorbereitungen verlegten wir am 14.07. mit 6 Segelflugzeugen und begannen am 15.07. mit unserem Flugbetrieb.
Das Hotelrestaurant präsentierte sich neu gestaltet, sogar Kunst mit Bezug zum Fliegen ist zu sehen und unterstreicht den Namen des „Aeroplan Hotel-Restauracja““. Im Außenbereich weihten unsere Zelter und unsere Gastgeberin Frau Małgozata Gawronska den nagelneuen schicken Sanitärbereich ein.
So begann unser 5. Fliegersommer am ersten Flugtag verheißungsvoll, außerdem mit sprichwörtlich gewohnt gutem Essen und allem was wir seit 5 Jahren so am AZL lieben.
Roberts Briefing am 15.7. ist für jeden Piloten spektakulär, wir wurden wie gewohnt in Englisch über alle Finessen des polnischen Luftraumes, den wir erreichen könnten, informiert.
In Absprache mit Artur, Robert, Oli und Leon durften wir unsere Flugzeuge komplett im riesigen Hangar einstellen. Zum Glück hatten wir das am Anreisetag so abgesprochen, denn nach dem zweiten Flugtag setzte Dauerregen ein und nagelte uns 3 Tage am Boden fest. Es gelang mit Vorträgen und Filme schauen, mit Schulungen, mit Besuch der Rettungshubschrauberstation, mit Bordtraining im Hangar, Besuch des Lebuser Militärmuseum in Drzonow mit interessanter Flugzeugausstellung, einem Stadtbummel in Zielona Gora und Essen im Palmhaus uns bei guter Laune zu halten.
Die 3 Tage flugbetriebsseitig aufzuholen ging natürlich nicht. So versuchten wir, die, die nun abreisen würden in die Luft zu bekommen und mit dem Gedanken zu trösten, dass 2019 wieder ein Fliegersommer sein wird. Die Wetterbesserung am Tag 6 war deutlich, echte Rückseite mit ordentlich Thermik, allerdings kam der Wind die verbleibende Zeit bis zum 28.7. recht straff aus Nord, also ziemlich genau von rechts bzw. von links je nach Startstelle, die wir ausprobierten, um Rückenwindkomponenten zu vermeiden. Die große polnische Seilwinde machte am ersten Tag nach dem großen Regen schlapp, Leistungsverlust wegen defektem Filter. Ein Stahlseil der Ersatzwinde musste bis zum Austausch für 3 Tage wegen gefährlich vieler Brüche auf etlichen Metern an den Stahlseilkardeelen von mir gesperrt werden. Die polnischen Fliegerfreunde bemühten sich dieses Manko mit hohem finanziellem Aufwand zu beseitigen. Die Startbedingen waren nicht optimal, selten konnte mit Anstellwinkel 45 Grad aufgestiegen werden, Ausklinkhöhen um 230 Meter wurden erreicht, selten mehr. Für „Elektrowindenstarter“ gewöhnungsbedürftig. Wenn man dann seinen Hotspot gefunden hatte, ging es endlich richtig aufwärts.
So verzichteten wir auf häufige Starts. Wer Höhe hatte, sollte solange oben bleiben wie es der Ausbildung diente bzw. den Lizenzpiloten gefiel. F-Schlepps wurden auch genutzt. Auf diese Weise kamen bei vergleichsweise wenigen Starts etliche Flugstunden zusammen.
Unsere Fluglehrer konnten bei Ihren „Schölern“ (Zato…) gute Übungsfortschritte konstatieren. Leider standen dieses Jahr keine EU-Fördermittel zur Verfügung. Sogar der Rundflug am 18.07. mit AN-2 und Pilot Leon wurde zu moderaten 27,84 EUR pro Mitflieger privat gechartert.
Am 20.07. bedankten wir uns mit einem zünftigen BBQ, unsere polnischen Freunde waren unsere Gäste. 21.07. abends reisten die Teilnehmer der ersten Woche ab. So geriet der Besuch von JUB am 21.07. zu einem Highlight. Er lud Interessierte auf seine Kosten ein, mit der AN-2 bei seiner Lizenzverlängerung dabei zu sein. Alle waren begeistert.
22.07. begann die 2. Flugbetriebswoche. Diese lief zur Zufriedenheit der Mehrheit. Auch dieses Jahr hatten wir keine nennenswerten Schäden, nur einen kleinen Lackschaden am Seitenleitwerk des Puchacz, verursacht mit dem SS20-Trailer am Anreisetag. Das von Gerd zusammengestellte Reparaturset leistete Zato und Helfern gute Dienste. Einen Personenschaden erlitt Marwin am 27.07. nach dem BBQ des Abschlussabends durch sehr unglückliches Hinfallen in einen Flaschenscherben. Er wurde noch des Nachts von Fliegerfreunden in die Unfallklinik gebracht, um die erlittene Schnittwunde zu nähen. Inzwischen ist alles Geschichte.

Der Erfolg hat viele Helfer, unser herzliches Dankeschön richten wir an:

  • Arthur Haładyn (Direktor AZL) und sein Team
  • Frau Małgozata Gawronska (Hotelchefin) und ihr Team
  • Perli, Zato, Christoph und Gerd (Fluglehrer),
  • Uli (Fluglehrer im Ruhestand, Navigationslehrgang und Museumsbesuchsorganisator),
  • Roman (Navigationslehrgang, UL-Flugberichte),
  • Eric (Funk und Akkus),
  • Jana und Steffen, Eltern von Sandra, (TWIN-Verlegung),
  • Marwin (verantwortlicher Startschreiber),
  • Antje (Finanzen und Videoabende)
  • Andreas (Rückverlegung ASK von Rhinow nach Pirna)
  • Jens, Vater von Armin (Fa. Löwe-Dienstleistungen, für 18 Tage kostenlose Überlassung des Caddy-Transporters)
  • und an unsere Mitglieder und unseren Vorstand.

Fazit: Wir waren technisch sehr gut ausgestattet. Im Vorteil war der zweite Durchgang. 14 Tage Fliegerlager halfen wetterseitig denen, die sich in der zweiten Woche in der Thermik satt fliegen konnten. In der ersten Woche hatten wir bei 4 Flugtagen 58 Starts mit 36 Flugstunden.In der zweiten Woche erlangten wir in 7 Flugtagen 96 Starts mit 72 Flugstunden und konnten erfolgreich 3 B-Prüfungen abnehmen. Unsere Lizenzpiloten kamen auf eine Gesamtflugzeit 35 Flugstunden.
Hoffentlich haben wir im Fliegersommer 2019 mit dem Wetter Glück, denn wir werden nur 1 Woche im Zeitfenster 27.07. bis 17.08.2019 dort sein. Das bedeutet, dass sich Interessenten mit Terminwunsch bis 31. Oktober bei mir melden mögen.

Heinz Mähnert – Organisator -