Am 17. Oktober empfing spätsommerliches Wetter 24 Fliegerfreunde auf dem Flugplatz Pirna. Doch statt gleich zu starten galt es erst einmal Dienste wie Küchenteam und Reinigungsmannschaft einzuteilen sowie die Quartiere nach einer erforderlichen Grundreinigung zu beziehen.
Die Einteilung in die Fluggruppen um die Fluglehrer Roland, Gerd und Perli war schon fertig. Um die Flugleitung kümmerten sich Steffen und Uli. Rebecca, Oskar, Heinz und Konrad bildeten das Windenteam. Damit waren der Flugbetrieb und die Windenfahrerausbildung gewährleistet. Zusätzlich stand Lutz mit seiner MELJ zum F-Schlepp bereit. So reizten wir den ersten Tag mit 39 Winden- und 13 F-Schleppstarts richtig aus.
Den Dienstag mussten wir an den DWD abtreten. Zwar etwas verspätet gegenüber der Vorhersage kam die Regenfront mittags doch bei uns an. Ein Aufbauen hätte sich nicht gelohnt. Also war Innendienst angesagt. Das ganze Objekt, außen und innen und insbesondere die Sanitäranlagen wurden erst einmal einer richtigen Grundreinigung unterzogen.
Uli weihte alle Flugschüler in die Kniffligkeiten des Notausstieges ein und trainierte sie vor der Flugzeughalle im Notausstieg aus dem Bocian. Die schnellsten „Abspringer“ waren Lasse, Levi und Rosalie – ihr Preis: eine Rolle Tape.
Perli erläuterte den jungen Flugschülern detailliert den Aufbau der Platzrunde, deren Bezeichnungen, zu beachtende Mindesthöhen und das Anflugverfahren.
Max erläuterte die Gepflogenheiten hinsichtlich Ordnung und Arbeitsschutz bei Arbeiten in der Werkstatt.
Unsere Alterspräsidenten Gerd und Roland begeisterten die Jugendlichen mit ihren Ausführungen zur Historie des Flugplatzes Pirna und ihren Erlebnissen aus früherer Zeit.
Der Mittwoch war ein besonderer Tag. Geringe Windstärke, Startrichtung 30. Für Vincent und Paul ging die F-Schlepp-Ausbildung weiter. Beim Seilriss im F-Schlepp handelten die Piloten umsichtig, flogen mit dem Seil am Flugzeug zum Platz zurück und warfen es gezielt ab. Trotzdem konnte es erst am Folgetag durch Rebecca gefunden werden. Oskar und Lasse konnten ihre F-Schlepp-Ausbildung erfolgreich abschließen.
Henning absolvierte indess seine A-Prüfung und Valerie ihre B-Prüfung. Die neuen Flugschüler zeigten große Fortschritte in ihrer Ausbildung.
Nebenbei kamen im Übrigen auch zwei Vertreter der Luftaufsichtsbehörde. Sie kontrollierten die Dokumente der Fluglehrer Perl und Sturm – ohne Beanstandungen. Dank unseren Technikern wurden auch die Dokumente der ASK und des PUC für fehlerfrei erklärt.
Unser TWIN verlor daraufhin die Luft von seinem Hauptrad, nicht vor Ehrfurcht oder Dankbarkeit gegenüber den Kontrolleuren, sondern vermutlich einfach so. Max und Steffen nahmen sich der Reparatur an. Die betreffende Fluggruppe stieg für den weiteren Tag auf den Bocian um.
Zum Debriefing verabschiedete sich unser Sturmi dann aus dem diesjährigen Herbstlehrgang. Er wollte am Folgetag seinen nunmehr 81. Geburtstag mit seiner Familie begehen. Doch das war uns schon vorher bekannt.
Als kleines Dankeschön für seine Arbeit als Alterspräsident der Fluglehrer hatten wir im Vorfeld ein musikalisches Stück heimlich geprobt. Nun galt es die glockengleichen Stimmen im Chor zu erheben und die „Neun bösen Segelflieger“ in die Luft zu bringen. Als noch fünf böse Segelflieger übrig waren, wurden wir schlagartig unterbrochen. Feuer! Der berüchtigte Niemand hatte wohl gedankenverloren einen Karton mit Papier –zur Erklärung = leicht brennbar auf den Kamin gestellt. Jener brannte jetzt lichterloh. Der schnelle heldenhafte Einsatz eines Feuerlöschers und eines Wasserkochers verhinderten Schlimmeres. Die Wand im Clubraum bedarf nun vermutlich eines neuen Anstriches. Als sich alles wieder beruhigt hatte, traten wir erneut an ließen die neun bösen Segelflieger nochmals starten. Sturmi ließ es sich nicht nehmen hocherfreut mitzusingen.
Anschließend stellte Rebecca allen Interessierten die Winde und ihre Funktionsweise vor. Heinz schulte die Fahrschultheorie und organisierte die praktische Fahrausbildung der Schüler.
Unser TWIN II steht zum Verkauf. Um die Vorbereitungen dafür durchführen zu können galt es erst einmal ihn am Donnerstag unter der strengen Leitung von Max aufzurüsten. So ganz nebenbei strichen einige Schüler unter Leitung von Gerd die Fensterrahmen am Vereinsgebäude und absolvierten somit ihre ersten Baustunden im Verein.
Zwischenzeitlich hatte die Windstärke hatte stark zugenommen. Vincent und Perli prüften die Bedingungen im F-Schlepp. Ergebnis? Vincent flog richtig gut. Doch zum Alleinstart waren die Bedingungen für Flugschüler nicht geeignet. So konnten leider nicht alle Schüler ihre F-Schlepp-Ausbildung beenden. Fluglehrern sind eben traurige, aber gesunde Schüler lieber, als …..
Bei starkem Seitenwind lernten alle anderen Schüler das Vorhalten während der Platzrunde.
Während einer unübersichtlichen Luftraumsituation entschied sich der Puchacz in der Motorbahn zu landen, in der sich gerade ein Schleppzug startbereit machte. Da noch ein UL im Endanflug war, sollte der Puchacz seitlich aus der Bahn rollen. Ungünstig, denn die Tragfläche kollidierte dabei mit einem Dachreiter. Somit war unser Puchacz aus dem Rennen. Liebevoll wurde er abends abgerüstet und im Hänger verstaut. Die Reparatur wurde sogleich in Auftrag gegeben.
Am Freitag überraschte uns die Küchencrew zum Frühstück mit French Toast. Ein kleiner Trost, denn der DWD hatte ab Mittag erneut Regen gemeldet.
Doch der Vorhersage zum Trotz wurde eiligst aufgebaut – mit vier Flugzeugen ging es wieder an den Start. Nicht ganz reibungslos, denn diesmal erforderte das Bugrad der ASK unsere Aufmerksamkeit. Die Reparatur vor Ort war nur kurzzeitig von Erfolg gekrönt. Am Nachmittag haben die beiden Florians unter Anleitung von Davide das Bugrad mit einem neuen Schlauch versehen und die Ventilstellung verbessert.
Viele Hände, schnelles Ende – das bewahrheitete sich mal wieder während der Abschlussreinigung des Vereinsgebäudes, der Küche, den Unterkünften und den Sanitärräumen.
Letzte Amtshandlung war nun ein Pizzaessen, welches die Küchencrew organisierte.
Mit 139 Windenstarts und 34 F-Schlepp-Starts waren wir insgesamt 27,5 Stunden in der Luft. Zwei abgeschlossene und vier begonnene F-Schlepp-Ausbildungen, eine A- und eine B-Prüfung sind ein vorzeigbares Resultat.
Abschließend betrachtet hat der Lehrgang sein eigentliches Ziel, die neuen Flugschüler in die Flugbetriebsabläufe einzuweisen, voll erreicht.
Die Schüler sollten nun in der Lage sein die Fahrzeuge zu bedienen, verfügen über Grundkenntnisse hinsichtlich der Winde, kennen das Notausstiegsverfahren und wissen, dass Vereinsleben im Aeroclub Pirna e.V. mehr bedeutet als nur zu fliegen.
Um dies zu erreichen wirkten viele Fliegerfreunde mit.
Mein Dank gilt den Fluglehrern Gerd W., Roland und Bastian, Gerd R., den Technikern Max und Davide, den Flugleitern Steffen und Uli, dem Windenteam Rebecca, Oskar und Conrad, unserem F-Schlepper Lutz, dem Fahrlehrer Heinz und nicht zu vergessen Rosalie, die als Küchenchefin den Jungs in der Küche die Richtung vorgab um für alle die Mahlzeiten vorzubereiten damit wir gestärkt in die Tage und Aufgaben gehen konnten. Auch allen andern freilich ein herzliches Dankeschön, denn ein jeder hat seinen wertvollen Beitrag zum Gelingen des Lehrganges beigetragen.
VG Jens