Dieses Jahr, also 2015, zog die BUGA im Havelland viele Besucher an. Auch Flugbegeisterte lassen sich gern von der heimatlichen Blütenpracht verzaubern, besonders, wenn dabei noch ein wenig über die Geschichte der Fliegerei zu erfahren ist, was sofort klar wird, wenn man im Kreisverkehr vor Stölln den Lilienthalgleiter erblickt.
Eindrucksvoll präsentiert sich dann "Lady Agnes", die legendäre IL62, die 1989 von Kallbach zu Ehren Otto Lilienthals am Fuße des Gollenbergs gelandet wurde. Ein Film, im benachbarten Zelt anzuschauen, ließ den Betrachter die Landung noch einmal nacherleben.
Das Lilienthalmuseum im Ort Stölln ist sehenswert. Einige der vielen Exponate sprachen uns besonders an. In einer imposanten Vitrine sind wahrscheinlich alle Segelflugzeuge der Welt als Holzmodell ausgestellt. Bewundernswert. Und dann sahen wir sie - "unsere" Schrämmaschine. Hier sei erwähnt, dass Dr. Helmut Grimm, Lehrer am BSZ und Vorreiter bei der Namensgebung desselben, in den vergangenen Jahren mit seinen Schülern, dem Konstrukteur Heinz-Jürgen Kräupl (Freital) und dem Schlossermeister Hans Walther (Fa. Metallbau Walther, Possendorf) drei Modelle der Schrämmaschine von Otto Lilienthal gebaut hat. Bereits 1998 hatte der damalige Stadtrat von Freital, Günter Siebert, das Projekt nachhaltig angeregt. Ein Modell steht in unserer Schule, eines im Lilienthalmuseum in Anklam und das dritte Modell haben wir hier vor Augen. Entsprechende Aushänge erklären die uns selbst natürlich bekannten Zusammenhänge zwischen Lilienthal, Schrämmaschine, Freital und BSZ. Es ist schon ein selten erlebtes Gefühl, von seinen eigenen Aktivitäten in einem Museum zu lesen.
Allgemein bekannt ist, dass Otto und Gustav Lilienthal, meist gemeinsam, sehr viele Patente entwickelten. Das wussten wir natürlich. Doch die originalen Steine und Teile der Baukastensysteme der beiden zu sehen, ist schon etwas anderes. Heute spielen viele Kinder damit - natürlich mit den moderneren Ausführungen, die sich Lego oder Stabilbaukasten nennen.
Nach einem kleinen Spaziergang gelangen wir an und auf den Gollenberg, stehen an der Windharfe, der Absprungstelle Otto Lilienthals, genießen herrliche Weitsicht, und verharren dann am Gedenkstein an seiner Absturzstelle. Er war der Vorreiter für das, was wir heute mit einer Selbstverständlichkeit tun - Fliegen wie die Vögel.
Viel Neues über Ottos Sichtweise habe ich inzwischen in seinem Buch "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst" gelesen. Ich kann euch dieses Buch für die langen Wintermonate nur empfehlen...