Unseren diesjährigen Sommerlehrgang erlebten wir vom 31. Juli bis 08. August auf dem Flugplatz Hammer in Dänemark. Die Gastfreundschaft unserer dänischen Fliegerfreunde war überwältigend. Nach zehnstündiger Fahrt mit fünf Flugzeugen in den Anhängern mitten in der Nacht angekommen, wartete ein Grillabendbrot auf uns – wir fühlten uns sofort willkommen. Unsere Fluglehrer übernachteten in Zimmern, alle anderen in Zelten. Am Morgen – gemeinsames Frühstück, Briefing in dänisch und deutsch und schon ging der Flugbetrieb los. Völlig problemlos konnten wir unseren Flugzeugpark durch Chartern einer ASK und eines Duo-Discus erweitern. Nach einigen Einweisungsflügen beschnupperten unsere Lizenzpiloten die Gegend, die Flugausbildung wurde aufgenommen. Wir konnten – untypisch für diese Region – an allen sieben Tagen fliegen. Das Wetter war äußerst abwechslungsreich – doch hauptsächlich relativ windstark.
Als Maurice und Paul ihre A-Prüfung erfolgreich absolvierten, lernten wir die dänische Tradition bei ersten Alleinflügen kennen – Gratulation jedes Flugbetriebsteilnehmers mit einem „Blumenstrauß aus der Umgebung“, Andenkenfoto mit Fluglehrer und Zurückschieben an den Start. Abends erfuhren die Dänen, wie wir unseren Jungpiloten das „Thermikfühlen“ vermitteln. Max, er hatte den Duo unter seiner Obhut, koordinierte das Umsetzen der Streckenflugambitionen. Ausflüge an die Ostsse waren dabei das beliebteste Ziel. Auch die beiden ASK`s stellten sich dieser Herausforderung – Robert nutzte den Rückflug gleich als Aussenlandeübung, wenn auch ungewollt.
Unseren TMG-Piloten hatte es der Motorsegler angetan. Mit diesem wurde oftmals die Nordsee angesteuert. Renè erwarb auch gleich die F-Schleppberechtigung und wenn er nicht gerade mit Vollgas startete, konnten wir sogar unsere F-Schlepp-Ausbildung weiter führen.
Interessanter Weise bauen und pflegen unsere dänischen Freunde auch einige historische Flugzeuge. An windschwachen Tagen erschienen auch diese beim Flugbetrieb. Wer wollte, konnte mit einem dänischen Fluglehrer in der Rückhand, mit dem Bergfalken Themik fliegen, im G4 nebeneinander sitzend starten oder dem Highlight, dem „Experimental“ – Doppelsitzervariante des SG38 – fliegen. Es ist schon ein Erlebnis den Wind direkt im Gesicht zu spüren und dem Windenfahrer aus 400m Höhe von oben ins Gesicht zu sehen.
Unsere dänischen Freunde nutzten mit unserem Puchacz die Gelegenheit zu Trudelübungen. Etwas ungewohnt für uns endete dieses Vorhaben mit einer Außenlandung kurz vor dem Platz. Dafür fand der Pokal für „die beste Fliegerepisode“ dieses Jahr seinen Platz im Vereinsheim in Hammer.
Die Abende waren immer sehr kurzweilig. Erst einmal Debriefing – es ist schon erstaunlich, was so alles an einem einzigen Tag an meist positiven Erlebnissen passiert ist. Allabendlich ließen wir uns überraschen, was das jeweilige Küchenteam gezaubert hat – und es schmeckte immer. Anschließend ergaben sich Gespräche über Fliegerlatein, Ideen und Visionen. Das war immer sehr gemütlich. Kein Wunder, denn schließlich hatten unsere Gastgeber extra eine Bierzapfanlage besorgt und einen Softeisautomaten aufgestellt – ein Mitternachtseis ist schon etwas Besonderes.
Nach einer Woche ging es leider wieder in Richtung Heimat. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als Nico mit seinem Gefährt um Mitternacht als letzte Mannschaft in Pirna ankam – mit Musik und bunt beleuchtetem Puchaczhänger.
Für mich als Organisator bleiben diese Tage als mein bisher schönster Fliegerlehrgang in Erinnerung. Das lag einerseits an der wunderbaren Gastfreundlichkeit unserer dänischen Fliegerfreunde und den herrlichen Flugerlebnissen. Andererseits auch an dem Auftreten und der Mitarbeit aller Teilnehmer, insbesondere meinem Organisationsteam. Das waren hauptsächlich die Manu, die sich um die ganzen Finanzen kümmerte, der Robert, der die Belange der Ausbildung im Blick hatte und meinem „Hauptfeldwebel“ Renè, der die innerdienstliche Organisation wie Reinigungs- und Küchendienste in der Hand hatte. Vielen Dank dafür.
Wir hoffen, unsere dänischen Freunde während der kommenden Saison auf unserem Platz begrüßen zu können. Geplant ist dabei die Woche 16. bis 24. Juli 2022.

VG Jens